Plotter, Pantser oder Plantser – 5 Schritte zu deinem Schreibtyp

Geschätzte Lesezeit: 13 Minuten

Strukturierter Plan als Symbol für Plotter vs Pantser

Plotter, Pantser oder irgendetwas dazischen? Dieser Ratgeber bietet dir Einblicke in die verschiedenen Schreibtypen und ihre verschiedenen Mischformen. In 5 einfachen Schritten helfen wir dir, deinen eigenen Schreibtyp zu entdecken. Finde heraus, was zu dir passt und erlebe die Freude am kreativen Schreiben!

Plotter oder Pantser – Deinen Schreibtyp finden

Du stehst am Anfang deiner Schreibreise, voller Ideen und kreativer Energie. Doch bevor du beginnen kannst, dein Manuskript zu schreiben, steht eine grundlegende Entscheidung an, die für deinen Schreibprozess entscheidend ist: Was ist dein Schreibtyp? Plotter oder Pantser?

In diesem Beitrag werden wir dir verschiedene Schreibtypen vorstellen und dir helfen, den Ansatz zu finden, der am besten zu dir passt. Begleite uns auf einer Reise durch die Welt der Plotter und Pantser, entdecke Zwischenformen wie Plantser und weitere Unterscheidungen, und finde heraus, welcher Weg dich am meisten inspiriert. Letztendlich geht es darum, nicht nur ein Autor zu werden, sondern der Autor, der du sein möchtest.

Du bist ein Planer, ein Strukturliebhaber, ein Plotter. Doch was genau bedeutet es, ein Plotter zu sein, und wie gestaltet sich dieser Schreibansatz?

Als Plotter beginnt deine Reise mit einer klaren Vorstellung deiner Geschichte. Du setzt dich nicht einfach hin und beginnst zu schreiben, sondern du entwirfst im Voraus den Rahmen, die Handlung und die Charaktere. Dein Werkzeug ist der detaillierte Plot, eine Art Karte, die dir den Weg durch deine Geschichte weist und deine Ideen strukturiert.

Junger Plotter vor PC mit sortiertem Papier und Pinnwand

Der Plotter-Ansatz zeichnet sich durch die sorgfältige Planung aus. Bevor du den ersten Satz niederschreibst, nimmst du dir Zeit, um deine Charaktere zu entwickeln, den Handlungsverlauf zu skizzieren und vielleicht sogar jedes Kapitel vorab zu durchplanen. Dieser gründliche Prozess soll nicht nur Orientierung bieten, sondern auch dazu beitragen, mögliche Stolpersteine im Voraus zu erkennen.

Indem du als Plotter arbeitest, gestaltest du deine Schreibreise mit einer klaren Struktur. Dies ermöglicht nicht nur einen fokussierten Arbeitsprozess, sondern auch die Freiheit, dich auf die Feinheiten und Nuancen deiner Geschichte zu konzentrieren, da der übergeordnete Plan bereits feststeht. Das Schreiben nach einer festgelegten Handlung kann dir bei Schreibblockaden helfen.

Der Schreibtyp des Plotters kann dir einige Vorteile bieten:

Wenn der Gedanke an detaillierte Pläne und strukturierte Handlungen dich eher einschränkt als beflügelt, könnte der Ansatz eines Pantsers besser zu deinem Schreibstil passen. Doch was verbirgt sich genau hinter der Bezeichnung „Pantser“?

Ein Pantser ist ein Autor, der ohne einen vordefinierten Plan in die Welt des Schreibens eintaucht und gleich mit seinem Manuskript beginnt. Stell es dir vor wie eine Reise ohne Karte, bei der du mit jedem Satz neue Wege entdeckst. Du beginnst mit einer Idee, einem Gefühl oder einer Szene, und lässt die Geschichte sich organisch entfalten.

Junger Pantser vor PC vor großem Fenster und mit unsortiertem Papier auf dem Boden

Das spontane Schreiben als Pantser bietet eine gewisse Freiheit und erlaubt es dir, dich von der Kreativität des Moments leiten zu lassen. Du entdeckst die Handlung, die Charaktere und die Wendungen, während du voranschreitest, ohne dich an vorher festgelegte Strukturen zu binden.

Dadurch kann es passieren, dass du häufiger vor Schreibblockaden stehst, wenn dir die weitere Handlung selbst nicht klar wird und du in einer Sackgasse landest. Doch bietet dir das Pantsen die Möglichkeit, verschiedene Handlungen auszuprobieren, bis du die richtige findest. Gehe einfach einige Schritte zurück, um aus der Sackgasse zu gelangen, und nehme einen anderen Weg, um deine Schreibblockade als Pantser schnell zu bezwingen. Mehr Tipps zu diesem Thema erfährst du auch in unserem Beitrag zum Thema Schreibblockaden lösen.

Auch der Schreibtyp des Pantsers kann dir einige Vorteile bieten:

Wenn es um das Schreiben geht, gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß. Viele Autoren finden ihren eigenen Weg, indem sie Elemente aus beiden Welten kombinieren, Plotter und Pantser. Diese Mischformen, oft als „Plantser“ bezeichnet, erlauben eine einzigartige Herangehensweise ans Schreiben. Als Plantser kombinierst du die sorgfältige Planung eines Plotters mit der spontanen Kreativität eines Pantsers.

Diese hybride Herangehensweise eröffnet eine Fülle von Möglichkeiten. Du kannst eine grobe Struktur für deine Geschichte erstellen, während du gleichzeitig Raum für improvisierte Wendungen und Charakterentwicklungen lässt. Dies ermöglicht nicht nur eine effektive Organisation, sondern auch eine organische Entwicklung deiner Handlung und Figuren.

Die 4 Schreibtypen nach Ellen Brock

Eine besonders interessante Einteilung von Schreibtypen bietet die renommierte Autorin und Lektorin Ellen Brock in einem ihrer Videos. Neben den uns bekannten Begriffen „Pantser“ und „Plotter“ führt Ellen Brock eine zusätzliche Dimension in diese Kategorisierung ein: die Unterscheidung zwischen methodologischem und intuitivem Schreiben.

Diese zwei Achsen – ob jemand eher plant (Plotter) oder sich von der Geschichte treiben lässt (Pantser), und ob jemand methodologisch oder intuitiv vorgeht – ergeben eine Matrix der Schreibtypen, die es dir ermöglicht, deinen eigenen Typ genauer zu definieren und zu verstehen. Die vier Haupttypen dieser Matrix wollen wir dir hier einmal kurz vorstellen, weitere Informationen findest du aber auch direkt auf dem YouTube-Kanal von Ellen Brock.

Matrix der 4 Schreibtypen nach Ellen Brock: methodologischer Plotter, intuitivier Plotter, methodologischer Pantser und intuitive Pantser, mit Plantsern in der Mitte

Intuitive Pantser

Der Arbeitsplatz eines intuitiven Pantsers mit einer gemütlichen Couch und ohne erklärende Bücher oder weitere Materialien

Intuitive Pantser verlassen sich auf ihr Gefühl und ihre Intuition, um die Richtung der Handlung zu bestimmen, was zu einer sehr natürlichen Erzählfluss führt. Sie lassen sich stark von ihren Eingebungen leiten und schreiben oft ohne detaillierte Vorplanung oder feste Struktur. Ihre Geschichten entwickeln sich meist organisch, während sie schreiben, wodurch auch die Autoren selbst von plötzlichen Wendungen überrascht werden können.

Allerdings kann dieser Ansatz auch Herausforderungen mit sich bringen. Ohne eine klare Struktur können Geschichten manchmal ziellos werden oder sich in Nebenplots verlieren. Zudem kann das Fehlen einer vordefinierten Struktur dazu führen, dass mehr Zeit für Überarbeitungen benötigt wird, um sicherzustellen, dass die Geschichte kohärent und gut strukturiert ist.

Daher ist dieser Schreibtyp laut Ellen Brock auch der seltenste Typ. Die wenigsten Autoren können ohne jegliche Struktur oder Strategie eine logische, zusammenhängende Geschichte gestalten, indem sie sich nur auf ihre Intuition verlassen.

Methodologischer Plotter

Der Arbeitsplatz eines methodologischen Plotters mit strukturierten Ordnern in Regalen

Methodologische Plotter sind Schreibende, die ihre Werke mit einer ausgeprägten Vorliebe für Struktur und Vorausplanung angehen. Diese Autoren entwickeln detaillierte Outlines, Charakterprofile und Weltbeschreibungen, die als robuste Grundlage für ihre Erzählungen dienen. Sie nutzen bewährte Schreibmethoden und -techniken, um sicherzustellen, dass jeder Teil ihrer Geschichte gut durchdacht und fest verankert ist.

Jedoch kann diese Methodik auch gewisse Herausforderungen mit sich bringen. Methodologische Plotter können sich manchmal zu stark auf ihre Planung verlassen und dadurch möglicherweise kreative Impulse unterdrücken, die beim spontanen Schreiben entstehen könnten. Zudem kann die umfangreiche Vorbereitung den eigentlichen Schreibprozess verzögern, besonders wenn der Drang besteht, jedes Detail perfektionieren zu wollen.

Intuitive Plotter

Der Arbeitsplatz eines intuitiven Plotters mit einem organisierten Schreibtisch und Notizen, aber auch einigen Zetteln mit spontanen und verworfenen Ideen

Intuitive Plotter vereinen das Beste aus beiden Welten: Sie planen ihre Geschichten im Voraus, lassen dabei jedoch genügend Raum für spontane Einfälle und intuitive Entscheidungen während des Schreibprozesses. Diese Schreiber legen eine grundlegende Struktur fest, die als Leitfaden dient, sind aber flexibel genug, um diese bei Bedarf anzupassen und zu erweitern.

Jedoch gibt es auch Herausforderungen. Manchmal kann der Konflikt zwischen der geplanten Struktur und spontanen Ideen zu Unsicherheiten führen, wie man weitermachen soll, besonders wenn die neuen Ideen erheblich von der ursprünglichen Planung abweichen. Intuitive Plotter denken bei neuen Ideen eher weniger an strategische Punkte, sondern verlassen sich auf ihr Bauchgefühl.

Methodologische Pantser

Der Arbeitsplatz eines methodologischen Pantsers mit einer gemütlichen Couch und Ordnern in einem Regal

Methodologische Pantser sind Autoren, die es bevorzugen, ihre Geschichten spontan zu entwickeln, dabei jedoch bestimmte bewährte Methoden und Techniken einsetzen, um ihre Erzählungen zu strukturieren und zu verfeinern. Obwohl sie ohne festgelegte Outlines arbeiten, nutzen sie oft Werkzeuge wie Charakterbögen, thematische Leitfäden oder narrative Archetypen, um ihre Geschichten zu leiten und zu formen. Ellen Brock stellt dabei fest, dass methodologische Pantser häufig ihre Texte überarbeiten, während sie noch im Schreibprozess sind.

Allerdings kann dieser Ansatz auch Herausforderungen bergen, insbesondere wenn es um die Aufrechterhaltung einer klaren Richtung in der Geschichte geht. Ohne ein vollständig entwickeltes Outline können methodologische Pantser Schwierigkeiten haben, alle Erzählstränge zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen.

Bin ich ein Plotter oder ein Pantser? Mit diesen 5 Schritten erfährst du, welcher Schreibtyp am besten zu dir passt!

  1. Lerne den Unterschied zwischen den Schreibtypen

    Ein Plotter folgt beim Schreibprozess einem detaillierten Plan, die Handlung der Geschichte steht bereits von Beginn an fest. Ein Pantser schreibt hingegen eher spontan und ungeplant und lässt sich vom Verlauf der Geschichte selbst inspirieren. Ein Modell von Ellen Brock unterteilt diese Typen weiterhin in intuitive Schreiber, die ihrem eigenen Gefühl folgen, und methodologischen Schreibern, sie sich eher mit Theorien und Modellen beschäftigen. Mache dich mit der Matrix dieser Schreibtypen vertraut, aber sei dir bewusst, dass es auch Mischformen wie Plantser gibt.Matrix der 4 Schreibtypen nach Ellen Brock: methodologischer Plotter, intuitivier Plotter, methodologischer Pantser und intuitive Pantser, mit Plantsern in der Mitte

  2. Analysiere deine Vorlieben

    Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf deine eigene Persönlichkeit zu werfen. Deine Arbeitsweise bei anderen Aufgaben kann bereits einen Hinweis darauf geben, was dein Schreibtyp ist.
    Stelle dir die folgenden Fragen:
    – Bist du jemand, der Struktur und Ordnung bevorzugt, der gerne im Voraus plant und klare Richtlinien hat?
    – Oder blühst du eher in der Freiheit des Augenblicks auf, ohne feste Regeln, improvisierend und spontan?

  3. Reflektiere deine Erfahrungen

    Nimm dir auch Zeit, deine Schreibgewohnheiten zu reflektieren. Schau auf zurückliegende Projekte, egal ob schriftlich oder anderweitig kreativ. Vielleicht hast du einige Schreibprojekte nicht beendet, wenn du dein Ziel bereits lange im Voraus kanntest, oder du bemerkst, dass du deine Projekte schneller fertigstellst, wenn du eine klare Struktur hast, die du abarbeiten kannst.
    Stelle dir die folgenden Fragen:
    – Hattest du Freude daran, jeden Schritt zu planen, bevor du dich an die Umsetzung gemacht hast?
    – Oder hat gerade die Unvorhersehbarkeit und das Entdecken während des Schreibprozesses dich beflügelt?

  4. Teste beide Ansätze

    Die Entscheidung zwischen Plotten und Pantsen erfordert oft mehr als bloße Überlegungen – sie erfordert Erfahrung. Das Experimentieren mit beiden Ansätzen in kleinen Projekten ermöglicht es angehenden Autoren, die Vorzüge und Herausforderungen jedes Ansatzes zu erleben.
    Beginne mit einem kurzen Text und versuche, einmal sorgfältig zu plotten, und widme dich dann dem Pantsen von einem vergleichbaren Text.
    Stelle dir die folgende Frage:
    – Welche der beiden Vorgehensweisen hat dir mehr Freude bereitet? Mit welchem deiner Ergebnisse bist du zufriedener?

  5. Sei flexibel

    Die Stimmung eines Autors kann erheblichen Einfluss darauf haben, wie gut bestimmte Schreibtypen für dich funktionieren. Ebenso kann sich dein Schreibtyp auch bei jedem Projekt ändern: Vielleicht kannst du Gedichte besser pantsen, aber bist für Hausarbeiten eher ein Plotter. Es ist wichtig zu erkennen, dass sich deine Vorlieben ändern können, und das ist völlig normal. Daher solltest du immer flexibel bleiben und dir die Frage nach Pantser oder Plotter bei jedem Schreibprojekt neu stellen.

Fazit

Du hast nun einen Einblick in die Welt der Schreibansätze bekommen und die Unterschiede zwischen Plotter und Pantser kennengelernt. Die Entscheidung für einen Ansatz ist so individuell wie deine Persönlichkeit, und es gibt keinen richtigen oder falschen Weg.

Was du aus diesem Artikel auf jeden Fall mitnehmen solltest, ist der Unterschied zwischen Plottern und Pantsern:

PlotterPantser
Nutzt detaillierte Outlines, Charakterprofile und Zeitlinien zur VorbereitungSchreibt spontan ohne feste Vorplanung
Arbeitet strukturiert, folgt einem vorgegebenen PlanArbeitet flexibel, erlaubt kreatives Improvisieren
Beginnt mit einer festen StrukturBeginnt ohne klare Struktur, Handlung entwickelt sich organisch
Vorteil:
Klare Führung, leichter durchzuhalten
Vorteil:
Raum für Kreativität, spontane Wendungen
Herausforderung:
Risiko von Einschränkung, weniger Flexibilität
Herausforderung:
Gefahr von unklaren Richtungen, Überarbeitungsbedarf

Denke immer daran, dass es keine festen Regeln gibt, welcher Schreibtyp am besten zu dir passt. Deine Vorlieben können sich im Laufe der Zeit ändern, und das ist okay. Nutze die Vorteile aller Ansätze, um deinem individuellen Schreibtyp gerecht zu werden.

Egal, ob du ein methodologischer Plotter, ein intuitiver Pantser oder etwas dazwischen bist – die Freude am Schreiben steht an erster Stelle. Experimentiere, reflektiere und finde die Methode, die am besten zu dir passt. Der Weg zu einer erfüllten Schreiberfahrung beginnt mit der Entdeckung deiner eigenen Vorlieben und der Freiheit, deinen eigenen Weg zu gehen.

Nach oben scrollen